Mitten in der idylischen Altstadt von Sursee steht das herrschaftliche Rathaus. Vielen bekannt als würdiger und festlicher Rahmen von heiratswilligen Verliebten. An manchen Tagen herrscht ein emsiges Ein und Aus im Heiratszimmer mit fröhlichen Hochzeitsgästen.
In diese Stimmung mischte sich mitten in der Woche am 15. Juni die Vernissage für die Hommage-Ausstellung «Anne Jud: Berlin – California – Sursee».
Bis kurz vor Vernissage-Beginn herrschte emsiges Treiben: letzte Handgriffe anlegen, Bilder zurechtrücken, letzte Abläufe besprechen, Weinflaschen öffnen, Käse hobeln, Brotschneiden …
Zahlreiche und namhafte Gäste
Schon die ersten der insgesamt über 120 Vernissage-Gäste zeigten sich sichlich beeindruckt, nachdem sie dm über die drei ersten Eingangsstufen drapierten Dollarnoten-Laufsteg ins Foyer – genannt «Ankenwaage» – folgten. Nicht nur das von einem Schaufenstermanequin getragene Dollarnoten-Strick-Ensemble (Unikat!), die grossen Diptychon- und Triptyhongruppen, die majestetisch dastehende Säulengruppe lösten durchwegs positive Reaktionen aus. Auch in der «Tuchlaube» (grosser Raum im ersten Stock oben) staunten die sehr zahlreich erschienen Vernissage-Gäste. Insgesamt wurden über 73 Werke, Gegenstände, Objekte und Bilder ausgestellt. Hier geht's zu den Vernissage-Eindrücken.
Über den Werdegang, die Einzigartigkeit und die Vielseitigkeit Anne Juds berichteten die extra aus Deutschland angereisten Ehrengäste Bernd Zimmer (Annes Exfreund), Al Meier (Künstlerkollege Annes) und Chris Werner (Künstlerin, Kuratorin, Organisatorin).
Die junge Performancegruppe «Kollektiv Café Complet» (unter der Begleitung von Angela Hausheer) intervenierte während der Vernissage mit allerlei Performance-Einlagen, u.a. mit Tonaufnahmen, welche dann am 24. Juni im «Kulturwerk 118» innerhalb der eigens dafür inszenierte Performance verwendet wurden.
Tolles Ausstellergebnis mit Wermutstropfen
Über 340 besuchten diese intensive und eindrücklich nachhallende Ausstellung der leider viel zu früh verstorbenen und beinahe vergessene Künstlerin. Die KUNSTregionsurseebedankt sich herzlichst bei den vier Geschwister Annes, dass wir einen Einblick in Form dieser Hommage-Ausstellung weitergeben durften!
Einziger Wermutstropfen an der Vernissage: Während im Obergeschoss die Vernissagegäste den Erzählungen lauschten und die Werke Annes auf sich wirken liessen, entwendete ein unverfrorener und dreister Dieb den kleinen Dollarschuh, welcher als Stifthalter gedacht war. Wir hoffen, dass der- oder diejenige geschnappt wird. Sollte jemandem dieses wertvolle Stück bei jemandem aufgefallen sein: Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.
Presseartikel im «Kulturmagazin 041»
Lese den von der Sarah Mühlebach treffend verfasste Artikel über Anne Jud hier nach!